Goslar - Zinnfiguren-Museum

Informationen

Ort: Goslar
Entfernung: 64 km
Zeit: 47 Minuten
Navi-Eingabe: Klapperhagen 1, 38640 Goslar
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Preise: Familienkarte: 9,00 €

Goslar

An dieser Stelle soll nur ein kurzer Abriss der turbulenten Stadtgeschichte Goslars wiedergegeben werden. Goslar tritt im Jahr 979 urkundlich in Erscheinung. Der Name ergibt sich vermutlich aufgrund der Lage im Auetal des Flusses "Gose". Der Bergbau war natürlich auch in diesem Gebiet bedeutend. Hier wurden bereits im 10. Jahrhundert Kupfer und Silber gewonnen. Unter Heinrich II. wurde Goslar Pfalz (Stützpunkt des Königs bzw. Kaisers). Dort hielt er sich mindestens sieben Mal auf. Ihm folgten Konrad II. und Heinrich III., der in Goslar häufig Hoftage abhielt und geistliche Oberhäupter einlud. Erst mit Heinrich VI. nahm die Bedeutung Goslars als Pfalz ab und endete 1253.
Der Aufschwung der Stadt setzte sich mit Erlangung einiger Stadtrechte fort. 1267 wurde Goslar sogar Mitglied der Hanse. Der Handel mit Kupfer und Silber, aber auch der Bierexport waren wichtige Standbeine Goslars. 1290 wurde Goslar freie Reichsstadt. Die Pest machte im 14. Jahrhundert jedoch auch vor Goslar nicht Halt. Als Folge hatte Goslar alle Grundstücke mit einer Wasserleitung versorgt. Das Wasser floß durch Holzröhren und musste nicht mehr vom Brunnen geholt werden.
Um die aufstrebende Stadt vor Raubrittern zu schützen, wurde Goslar befestigt. Der zunehmende Wohlstand zeigte sich in der regen Bautätigkeit. Aufgrund des 30jährigen Krieges und zahlreicher Stadtbrände, sowie durch Misswirtschaft verschuldete sich Goslar immer weiter. Dies führte dazu, dass Goslar zu einer verarmten Provinzstadt wurde. Aufschwung erfuhr die Stadt durch den Tourismus bzw. durch Kurgäste. 1824 wurde ein Kräuter-Heilbad eröffnet. Goslar wurde nicht nur Alterswohnsitz für pensionierte Preußen, sondern auch Garnisonsstadt.
Goslar überstand den Zweiten Weltkrieg ohne größere Zerstörungen. Das lag unter anderem daran, dass man kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner, Rote-Kreuz-Flaggen hissten und "Lazarett"- Schilder aufstellte. Außerdem rief man telefonisch die Bürger:innen an und bat sie, weiße Fahnen aus den Fenstern zu hängen. Die Lage zur sowjetisch besetzten Zone führte später dazu, dass Goslar zur Randlage wurde. Zonenrandförderung und die Stationierung von Bundeswehr und Bundesgrenzschutz konnten aber die wirtschaftlichen Einbußen nicht kompensieren. Erst mit der Wiedervereinigung ist Goslar wieder in die Mitte Deutschlands gerückt. Bis 2010 schlossen auch die vorhandenen Kasernen.
In unmittelbarer Umgebung befindet sich das Weltkulturerbe "Bergwerk Rammelsberg". Dieses bestand bereits im frühen Mittelalter und wurde erst 1988 geschlossen und als Museum erhalten.

Das Zinnfiguren-Museum (externer Link) macht Geschichte spannend. In sechs Austellungen (inkl. zweier Sonderaustellungen) werden in Dioramen historische Ereignisse, Szenen und Geschichten mit Hilfe von Zinnfiguren erzählt.

  • In der Sonderaustellung Feuerwehr sehen wir den Brand in einer Kleinstadt um 1930, den großen Brand in Hamburg 1842 oder bayerische Feuerwehrleute um 1900.
  • Sonderaustellung Handwerk: Etwa 50 Handwerkerberufe werden in den Vitrinen vorgestellt, wie z. B. Bäcker, Brauer, Koch, Metzger, Gerber, Schneider, Schuster, Tuchmacher und Weber, Bildhauer, Bauleute, Glockengießer, Steinmetze und Zimmerleute, Barbiere/Friseure und Zahnreißer, Beutler, Schmied, Drucker, Wagner, Fotograf, Uhrmacher oder Buchbinder und Sattler.
  • In der Märchen-Ausstellung treffen wir auf Rotkäppchen und den bösen Wolf, die 7 Zwerge und Rapunzel.
  • Natürlich kommt die Geschichte Goslars dabei nicht zu kurz. Unter anderem tauchen wir in die Ereignisse rund um die Altsatdt Goslars ein.
  • Der Geschichte und Bedeutung des Bergbaus rund um das Bergwerk Rammelsberg widmet sich eine weitere Ausstellung.
  • Die Wasserwirtschaft war ein wichtiger Bestandteil des Bergbaus. Zinnfiguren verrichten die Arbeit der Wasserknechte, der Sümpfung, der Reparatur unter Tage, sowie den Antrieb von Wasserrädern. Außerdem gibt es einige Dioramen zur Harzer Tierwelt.
Ein Highlight, das wir nicht verpassen sollten, ist das Selbst-Herstellen einer eigenen Zinnfigur. Vom Gießen bis zum Bemalen. Der Preis beträgt bis zu 6,50 € und 0,50 € zusätzlich für die Farbe. Eine telefonische Anmeldung ist erforderlich.