Weltkulturerbe Rammelsberg
Informationen
Ort: Goslar Entfernung: 64 km Zeit: 49 Minuten Navi-Eingabe: Bergtal 19, 38640 Goslar
Goslar
An dieser Stelle soll nur ein kurzer Abriss der turbulenten Stadtgeschichte Goslars wiedergegeben werden. Goslar tritt im Jahr 979 urkundlich in Erscheinung. Der Name ergibt sich vermutlich
aufgrund der Lage im Auetal des Flusses "Gose". Der Bergbau war natürlich auch in diesem Gebiet bedeutend. Hier wurden bereits im 10. Jahrhundert Kupfer und Silber gewonnen. Unter Heinrich II.
wurde Goslar Pfalz (Stützpunkt des Königs bzw. Kaisers). Dort hielt er sich mindestens sieben Mal auf. Ihm folgten Konrad II. und Heinrich III., der in Goslar häufig Hoftage abhielt und
geistliche Oberhäupter einlud. Erst mit Heinrich VI. nahm die Bedeutung Goslars als Pfalz ab und endete 1253.
Der Aufschwung der Stadt setzte sich mit Erlangung einiger Stadtrechte fort. 1267 wurde Goslar sogar Mitglied der Hanse. Der Handel mit Kupfer und Silber, aber auch der Bierexport waren
wichtige Standbeine Goslars. 1290 wurde Goslar freie Reichsstadt. Die Pest machte im 14. Jahrhundert jedoch auch vor Goslar nicht Halt. Als Folge hatte Goslar alle Grundstücke mit einer
Wasserleitung versorgt. Das Wasser floß durch Holzröhren und musste nicht mehr vom Brunnen geholt werden.
Um die aufstrebende Stadt vor Raubrittern zu schützen, wurde Goslar befestigt. Der zunehmende Wohlstand zeigte sich in der regen Bautätigkeit. Aufgrund des 30jährigen Krieges und
zahlreicher Stadtbrände, sowie durch Misswirtschaft verschuldete sich Goslar immer weiter. Dies führte dazu, dass Goslar zu einer verarmten Provinzstadt wurde. Aufschwung erfuhr die Stadt
durch den Tourismus bzw. durch Kurgäste. 1824 wurde ein Kräuter-Heilbad eröffnet. Goslar wurde nicht nur Alterswohnsitz für pensionierte Preußen, sondern auch Garnisonsstadt.
Goslar überstand den Zweiten Weltkrieg ohne größere Zerstörungen. Das lag unter anderem daran, dass man kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner, Rote-Kreuz-Flaggen hissten und "Lazarett"-
Schilder aufstellte. Außerdem rief man telefonisch die Bürger:innen an und bat sie, weiße Fahnen aus den Fenstern zu hängen. Die Lage zur sowjetisch besetzten Zone führte später dazu,
dass Goslar zur Randlage wurde. Zonenrandförderung und die Stationierung von Bundeswehr und Bundesgrenzschutz konnten aber die wirtschaftlichen Einbußen nicht kompensieren. Erst mit der
Wiedervereinigung ist Goslar wieder in die Mitte Deutschlands gerückt. Bis 2010 schlossen auch die vorhandenen Kasernen.
In unmittelbarer Umgebung befindet sich das Weltkulturerbe "Bergwerk Rammelsberg". Dieses bestand bereits im frühen Mittelalter und wurde erst 1988 geschlossen und als Museum erhalten.
In Goslar steht das Weltkulturerbe Rammelsberg, das wir besichtigen können. Es ist eine einzigartig erhaltene Bergwerksanlage mit Museum und Grubenbesichtigung.
Weltkulturerbe Rammelsberg (externer Link)
Öffnungszeiten: täglich 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr Preise: Familienkarte (Museum + 1 Führung): 33,00 € (jede weitere Führung + 10,00 €) Dem Schaubergwerk Rammelsberg ist auch ein Museum angeschlossen. Hier werden zahlreiche Führungen angeboten. Die am häufigsten stattfindenen Führungen habe ich hier einmal aufgelistet.
Führung durch den Roeder-Stollen: Der Stollen ist über 200 Jahre alt. Wir folgen dem Weg des Wassers durch den Berg. Wasser war der Energielieferant für die Maschinen und Pumpen (Wasserräder)
unter Tage, um das Erz an die Oberfläche zu transportieren und die Stollen zu entwässern. Die Führung dauert 75 Minuten.
Fahrt mit der Grubenbahn: In Rammelsberg wurde in jüngerer Vergangenheit noch gearbeitet und Erz abgebaut. Mit der Grubenbahn fahren wir in 5 Minuten in das Bergwerk ein. Unter Tage werden
Maschinen vorgeführt, die bis zuletzt hier im Einsatz waren. Die Führung dauert 60 Minuten.
Fahrt mit dem Schrägaufzug: Der Aufzug bringt uns einhundert Meter den Berg hinauf. Von hier haben wir einen tollen Blick auf das Werksgelände. Früher diente der Aufzug zum Transport des
Erzgesteins. 2014 wurde er umgebaut, so dass wir Besucher:innen damit fahren können. Die Führung dauert 20 Minuten.
Natürlich gibt es auch ein Museum. Die Ausstellungsfläche verteilt sich auf drei Gebäude des Bergwerks. Das Magazingebäude, die Erzaufbereitungsanlage und die Kraftzentrale. Im Magazingebäude
wird das Leben und Arbeiten der Bergleute dokumentiert. In der Aufbereitungsanlage gibt es inmitten der Original-Maschinen eine Mineralogie- und Geologieausstellung. In der Kraftzentrale sind
noch alle Turbinen und Schaltanlagen erhalten und für uns erlebbar.
Diese Besichtigung ist auch im Rahmen der Tagestour Goslar I möglich.