HWN 179 - IV. Friedrichshammer
Ort: Parkplatz Waldgasthof Entfernung: 23 km Zeit: 29 Minuten Navi-Eingabe: Vierter Hammer 33, 06493 Harzgerode
Harzgerode
993 verlieh Otto III. dem Ort das Marktrecht. Die Siedlung gehörte damals zum Benediktinerkloster Nienburg. Die geistliche Herrschaft wurde im Laufe der Jahre mehr und mehr durch die
weltliche verdrängt. 1338 verlieh Fürst Bernhard III. Harzgerode das Stadtrecht. 60 Jahre später musste Otto III. das Schloss und Teile der Stadt verpfänden. Die Auslösung dieses Pfand dauerte
fast 200 Jahre. Somit übernahm Anhalt wieder die Landesherrschaft. Harzgerode wurde Zentrum des Bergbaus und die wirtschaftliche Situation verbesserte sich. Eine Schmelzhütte und eine
Münzprägerei wurden errichtet, und als Folge der Pest ein neues Krankenhaus am Stadtrand. Zahlreiche Großfeuer, die die Stadt nahezu komplett verwüsteten, waren Harzgerode immer wieder in der
Entwicklung zurück. Hinzu kam der 30jährige Krieg mit Truppendurchzügen, die von Plünderungen begleitet waren, und Einquartierungen des Militärs.
Mitte des 16. Jahrhundert wurde Harzgerode Residenzstadt und Fürst Friedrich hielt Einzug in das Harzgeröder Schloss. Doch schon 1709 endete die Fürstenlinie mit dem Tod seines Sohnes Wilhelm.
Wirtschaftlich proftierte die Stadt von ihrer Silberhütte und der Münzprägerei, in der Silbermünzen hergestellt wurden. Neben dem Bergbau florierte aber auch das Handwerk. Am Ende des
18. Jahrhunderts gab es bereits Handwerker-Innungen. Doch als die Erzgruben erschöpft waren, endete auch die wirtschaftliche Blütezeit. 1831 schloss die Münzprägerei und 1909 die Silberhütte.
Mit der Gründung eines Eisenwerkes versuchte man gegenzusteuern. Doch die Weltwirtschaftskrise zwang auch das Eisenwerk mit damals 500 Arbeitern in die Knie. Es schloss 1932.
Während der NS-Zeit wurde Harzgerode Standort der Rüstungsindustrie u.a. für den Flugzeugbau und für Leucht- und Signalmittel. Nach Beendigung des Weltkrieges fiel Harzgerode unter
sowjetischer Militärverwaltung. Die zu leistenden Reparationszahlungen an die Sowjetunion hinterliessen Spuren. So wurde die Bahnstrecke der Selketalbahn komplett demontiert und erst 1950
wieder aufgebaut. Die für den Sozialismus typischen LPG, PGH und VEB wurden gegründet. In Harzgerode war der Sitz der Kolbenherstellung. Der VEB beschäftigte 1.200 Leute. Mit der
Wiedervereinigung kam auch der wirtschaftliche Einbruch. Bis 1988 sank die Zahl der Einwohner um 40%, die Arbeitslosigkeit stieg stark an. Fördermittel und Kredite wurden genutzt um die Stadt
neu zu gestalten. So entstanden ein Industriepark, ein Einkaufszentrum, sowie Gewerbe- und Wohngbeiete. Mittlerweile gibt es in Harzgerode wieder fast 2.000 Industrie-Arbeitsplätze.

Quasi aus dem Auto heraus können wir uns hier unseren Stempel abholen. Wir parken aber trotzdem und laufen die 250 m zur ...
Stempelstelle 179
Der schon obengenannte Fürst Friedrich ließ im Selketal vier Hammerwerke errichten. Die Siedlungen existieren noch heute und tragen die Namen Hammer 1, Hammer 2, Hammer 3 und Hammer 4. Letzterer ist unser Ziel. Hier gibt es seit 2010 einen Waldgasthof mit Café und Restaurant, sowie Ferienwohnungen ... und einen Stempelkasten.