Tilleda (Kyffhäuser)
Informationen
Ort: Tilleda Entfernung: 57 km Zeit: 61 Minuten Navi-Eingabe: Ernst-Thälmann-Straße 2, 06537 Tilleda
Tilleda
Tilleda wurde im 9. Jahrhundert erstmalig in einem Klosterverzeichnis erwähnt. Die weitere Geschichte des Ortes ist geprägt durch die Entwicklung der Königspfalz Tilleda. Die Sehenswürdigkeiten Freilichtmuseum, Kyffhäuser-Denkmal und die Streuobstwiesen sind unsere heutigen Ziele.

Dieser Tagestouren-Vorschlag beginnt in Tilleda (Kyffhäuser). Geparkt wird auf dem Großparkplatz in der Nähe des Kirschcafés. Hier ist der Startpunkt für den Besuch des ...
Freilichtmuseums Königspfalz Tilleda (externer Link)
Öffnungszeiten: täglich 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr Preise: Familienkarte: 11,00 €
Als Pfalz wird der Aufenthaltsort von Kaiser und Königen bezeichnet. In Tilleda wurde die Pfalz im 9. Jahrhundert angelegt. Kaiser Otto II. schenkte die Pfalz der späteren Kaiserin Theophanu zur
Hochzeit. Viele Kaiser und Könige residierten hier, insbesondere die, des Geschlechtes der Ottonen und später die, der Salier. Im 11. Jahrhundert sank die Bedeutung der Pfalz Tilleda, da im
Kyffhäusergebirge Burgen entstanden. Trotzdem ließ Kaiser Barbarossa die Pfalz ausbauen. 1174 versammelte er dort sein Heer für den Krieg gegen Alessandria. 1194 wurde hier der Streit zwischen den
Welfen und den Staufern beigelegt. Beteiligt waren Heinrich IV. und Heinrich der Löwe.
Danach wurde die Pfalz aufgegeben und das Gebiet über mehrere Jahrhunderte hinweg landwirtschaftlich genutzt. Dabei wurden auch die letzten Reste und Ruinen der Pfalz beseitigt. Seit 1935 legten
archäologische Ausgrabungen viele Grundmauern wieder frei. Bis 1979 wurden 180 Häuserfundamente freigelegt.
Das Freilichtmuseum bietet zahlreiche Angebote an (teilweise sind sie kostenpflichtig: 0,50 € bis 1,00 €): Geschichts-Rallye, Ausgrabungsgelände, mittelalterliche Spiele, Textilhandwerk, Schreibstube,
Musik, Schmieden und Gießen.
Nach der Besichtigung begeben wir uns auf eine etwa 2-stündige Wanderung (3,7 km mit 184 Höhenmetern). Wir wandern über Streuobstwiesen auf denen Bäume mit Kirschen, Zwetschgen, Äpfeln und Birnen wachsen.
Die Wanderung
Besonderheiten: Streuobstwiesen
Mit dem Auto fahren wir nun näher an das Kyffhäuser-Denkmal heran, da die Wanderung aus Tilleda zu lang für unseren Tagesausflug wäre. Die Anfahrt zum Parkplatz erfolgt über Kelbra. Wir folgen der B85 nach Bad Frankenhausen und biegen links in die L2297. Vom Parkplatz geht es etwa 800 m und 54 m bergauf zum ...
Kyffhäuser-Denkmal (externer Link)
Öffnungszeiten: täglich 9.30 Uhr bis 18.00 Uhr
Preise: Familienkarte: 18,50 € (inkl. 1 Kind bis 15 Jahre), jedes weitere Kind: 2,00 €
Entfernung (von Tilleda): 14 km
Zeit (von Tilleda): 16 Minuten
Navi-Eingabe: Kyffhäuser 3, 06567 Kyffhäuserland
Das Kyffhäuser Denkmal ist nicht nur das drittgrößte Denkmal Deutschlands (nach dem Völkerschlacht-Denkmal in Leipzig und der Porta Westfalica), sondern auch eines von 43 erhaltenen
Kaiser-Wilhelm Denkmälern. Das 81 m hohe Denkmal wurde 1892 bis 1896 errichtet. Wir haben bereits zwei weitere Kaiser-Wilhelm-Denkmäler besichtigt: Das Niederwalddenkmal bei Rüdesheim und das
Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald (letzteres ohne unsere Kinder). Das Denkmal steht im Bereich der Oberburg der Reichsburg Kyffhausen. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich dort eine
beeindruckende mittelalterliche Burganlage mit Ober-, Neben- und Unterburg, einem Burgturm und einem Bergfried.
Für das leibliche Wohl wird durch eine urige Burgschenke gesorgt. Für die Motivation der Kinder sorgt ein Rätselheft (zum Download unten bereitgestellt). Neben einem kleinen Spielplatz, gibt
es eine Schlucht und wer genau hinschaut, kann selbst versteinertes Holz entdecken.
Weiter geht es auf den Spuren von Kaiser Barbarossa. Den Abschluss des Tages bildet der Besuch der ...
Barbarossahöhle (externer Link)
Öffnungszeiten: täglich 10.30 Uhr bis 17.00 Uhr
Preise: Familienkarte: 24,00 €
Entfernung (vom Denkmal): 11 km
Zeit (vom Denkmal): 12 Minuten
Navi-Eingabe: Mühlen 6, 06567 Kyffhäuserland
Die Barbararossahöhle ist eine "Gips"-Höhle, von der es weltweit nur zwei Stück gibt, die auch begehbar sind. In der Höhle gibt es zahlreiche große Hohlräume, Grotten und Seen.
Auf etwa 14.000 Quadratmetern kann der Besuchende grün schimmernde, unterirdische Seen und Gipslappen bestaunen.
Das hier vorkommende Mineral Anhydrit reagiert mit der Luftfeuchtigkeit und wird zu Gips. Dabei vergrößert sich das Volumen um etwa 60% und die Gipsschicht "platzt" von den Wänden ab.
Vergleichbar ist das Aussehen wie Tapete, die sich von der Wand ablöst und in Bahnen herunterhängt. Diese Gipslappen wachsen in 100 Jahren um etwa 3 cm bis 5 cm. Irgendwann werden diese
aber zu schwer und brechen ab.
1865 wurde die Höhle eher zufällig entdeckt als man den Abbau von Kupferschiefer wieder aufnehmen wollte. Das die Höhle bereits ein Jahr nach der Entdeckung als Schauhöhle eröffnet wurde,
ist außergewöhnlich und einzigartig. Zu verdanken ist dies Friedrich Herthum, der die seltene Eigenart und Schönheit der Höhle erkannte und erwirkte, dass sie der Nachwelt erhalten bleibt.
Somit war die Falkenburger Höhle, wie die Barabarossahöhle vorher hieß, eigentlich nie ein wirkliches Bergwerk sondern von Beginn an eine Schauhöhle.
Um der Barbarossa-Sage (siehe Text weiter unten) gerecht zu werden, wurden in der "Tanzsaal"-Höhle aus Gesteinblöcken der Stuhl und Tisch vom Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa errichtet.
Seit 1895 wird die Höhle elektrisch beleuchtet. 1913 wurde die Höhle weiter erforscht, und es wurden neue Hohlräume entdeckt. Dadurch ist es möglich geworden, einen kleinen Stollen als Ausgang
zu bauen, so dass Besuchende in eine Richtung durch die Höhle geführt werden können.
Die Barbararossa-Sage
Als Kaiser Friedrich I. (1122-1190) - (aufgrund seines roten Bartes Barbarossa genannt) nach einem Kreuzzug nicht mehr zurückkehrte, entstand die Sage, dass er nicht gestorben sei, sondern noch
lebte. Der Sage nach wurde er verzaubert und in ein unterirdisches Schloss im Kyffhäuser-Gebirge versetzt. Seitdem sitzt er dort auf einem Elfenbeinstuhl an einem Marmortisch, seinen Kopf auf die Hände
gestützt.
Alle 100 Jahre erwacht er und bittet seinen getreuen Zwerg Alberich nachzuschauen, ob die Raben noch um den Berg fliegen und krächzen. Ist dies der Fall, so wird Barbarossa traurig, murmelt, dass er
noch weitere 100 Jahre warten muss und schläft erneut ein. Erst wenn sein roter Bart einmal (manche Sagen sprechen von dreimal) ganz um den Marmortisch herum gewachsen ist, wird sich ein Adler in die
Lüfte erheben und die Raben vertreiben. Dann wird der Kaiser mit seinen Gesellen erwachen und aus dem Untergrund auftauchen, um auf der Welt Frieden und Einheit zu schaffen.
Anmerkung zu dieser Tagestour: Sollten wir merken, dass dieser Tag zu voll gepackt ist, können wir Wanderung über die Streuobstwiesen auch auslassen bzw. abkürzen.