Sorge - Grenzmuseum (HWN 046)

Informationen

Ort: Sorge
Entfernung: 33 km
Zeit: 39 Minuten
Navi-Eingabe: Försterbergstraße 5B, 38875 Sorge
Öffnungszeiten Museum: Mittwoch bis Sonntag von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Preise: freier Eintritt, Spenden erbeten

Sorge

Sorge ist aus einem Hüttenwerk entstanden und unter einem anderen Namen erstmals 1224 erwähnt worden. Den eigentlichen Ortsnamen findet man erst im 16. Jahrhundert. Der Name leitet sich vermutlich aus dem mittelhochdeutschen Wort Zarge für Grenze ab. Denn in diesem Gebiet verlief damals die Grenze zwischen dem Königreich Preußen und dem Herzogtum Braunschweig. 1506 wird ein Hüttenmeister von Sorge erwähnt. Den Unterhalt verdient man sich in Sorge mit Köhlerei und Viehwirtschaft. Sorge erhielt 1899 gleich zwei Bahnanschlüsse, allerdings von konkurrierenden Eisenbahngesellschaften - die Harzquerbahn und die Südharzbahn. Daher gab es zwischen diesen beiden Strecken keine Verbindung. Ein Bahnsteig lag auf einem Damm und damit 7 Meter höher als der andere. Das Umsteigen war dementsprechend gefährlich und anstrengend. Erst 1911 baute man eine Fußgängerbrücke und einen Gepäckaufzug. 1913 verband man beide Gleisnetze - aber nur für den Personenverkehr. Dazu fuhr der Zug den Haltepunkt Sorge "unten" (Harzquerbahn) an, fuhr dann wieder ein Stück zurück, um dann den Haltepunkt Sorge "oben" (Südharzbahn) anzusteuern und weiter zu fahren.
Ab 1945 blieb Sorge dem Ortsnamen treu und wurde wieder zur Grenzregion - diesmal zwischen "Ost und West". Der historische Bahnhof wurde abgerissen und seit 1974 sorgt ein in der Ortsmitte liegender Haltepunkt für Ersatz.

Das Grenzmuseum Sorge (externer Link) besteht aus einem kleinen Museum und der Grenzlandschaft. Letzteres ist ein Freilichtmuseum und stets begehbar. Der Rundweg informiert auf 10 Infotafeln - unterstützt durch einen Multimedia-Guide. Der restaurierte Beobachtungsturm ist nur im Rahmen einer Führung begehbar. Im Museum zeigen Ausstellungsstücke aus der Zeit des Kalten Krieges die Besonderheiten des Lebens an der innerdeutschen Grenze.
Bei der Besichtigung der Grenzlandschaft entdecken wir am "Ring der Erinnerung" sogar die ...

Stempelstelle 46

In der Grenzlandschaft befinden sich noch Reste der Original-Grenzanlage, wie die Grenzzäune I und II, eine Grenzsäule, ein Beobachtungsturm, eine Gewässersperre und ein Erdbunker. Der Ring der Erinnerung ist einem Hexenkreis nachgebildet und besteht aus Totholz, dass irgendwann einmal in sich zusammenfallen und so für neues Leben sorgen wird.

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