HWN 116 - Verlobungsinsel in der Oker
Ort: Parkplatz Marienwand an der B498 Entfernung: 66 km Zeit: 70 Minuten Navi-Eingabe: Okertal, 38644 Goslar
Goslar
An dieser Stelle soll nur ein kurzer Abriss der turbulenten Stadtgeschichte Goslars wiedergegeben werden. Goslar tritt im Jahr 979 urkundlich in Erscheinung. Der Name ergibt sich vermutlich
aufgrund der Lage im Auetal des Flusses "Gose". Der Bergbau war natürlich auch in diesem Gebiet bedeutend. Hier wurden bereits im 10. Jahrhundert Kupfer und Silber gewonnen. Unter Heinrich II.
wurde Goslar Pfalz (Stützpunkt des Königs bzw. Kaisers). Dort hielt er sich mindestens sieben Mal auf. Ihm folgten Konrad II. und Heinrich III., der in Goslar häufig Hoftage abhielt und
geistliche Oberhäupter einlud. Erst mit Heinrich VI. nahm die Bedeutung Goslars als Pfalz ab und endete 1253.
Der Aufschwung der Stadt setzte sich mit Erlangung einiger Stadtrechte fort. 1267 wurde Goslar sogar Mitglied der Hanse. Der Handel mit Kupfer und Silber, aber auch der Bierexport waren
wichtige Standbeine Goslars. 1290 wurde Goslar freie Reichsstadt. Die Pest machte im 14. Jahrhundert jedoch auch vor Goslar nicht Halt. Als Folge hatte Goslar alle Grundstücke mit einer
Wasserleitung versorgt. Das Wasser floß durch Holzröhren und musste nicht mehr vom Brunnen geholt werden.
Um die aufstrebende Stadt vor Raubrittern zu schützen, wurde Goslar befestigt. Der zunehmende Wohlstand zeigte sich in der regen Bautätigkeit. Aufgrund des 30jährigen Krieges und
zahlreicher Stadtbrände, sowie durch Misswirtschaft verschuldete sich Goslar immer weiter. Dies führte dazu, dass Goslar zu einer verarmten Provinzstadt wurde. Aufschwung erfuhr die Stadt
durch den Tourismus bzw. durch Kurgäste. 1824 wurde ein Kräuter-Heilbad eröffnet. Goslar wurde nicht nur Alterswohnsitz für pensionierte Preußen, sondern auch Garnisonsstadt.
Goslar überstand den Zweiten Weltkrieg ohne größere Zerstörungen. Das lag unter anderem daran, dass man kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner, Rote-Kreuz-Flaggen hissten und "Lazarett"-
Schilder aufstellte. Außerdem rief man telefonisch die Bürger:innen an und bat sie, weiße Fahnen aus den Fenstern zu hängen. Die Lage zur sowjetisch besetzten Zone führte später dazu,
dass Goslar zur Randlage wurde. Zonenrandförderung und die Stationierung von Bundeswehr und Bundesgrenzschutz konnten aber die wirtschaftlichen Einbußen nicht kompensieren. Erst mit der
Wiedervereinigung ist Goslar wieder in die Mitte Deutschlands gerückt. Bis 2010 schlossen auch die vorhandenen Kasernen.
In unmittelbarer Umgebung befindet sich das Weltkulturerbe "Bergwerk Rammelsberg". Dieses bestand bereits im frühen Mittelalter und wurde erst 1988 geschlossen und als Museum erhalten.

Entlang der Okerstau gibt es mehrere Parkplätze. Aus Goslar kommend ist aber der erste Parkplatz der Günstigere. Von hier aus sind es nur 850 m bis zur ...
Stempelstelle 116
Im wildromantischen Okertal befindet sich unterhalb der Talsperre die Verlobungsinsel. Zwischen riesigen Felsen führt eine Holzbrücke zum Stempelkasten auf der Verlobungsinsel. Bei ausreichendem Wasserstand sind auf dem Fluss auch Wildwasser-Kanuten unterwegs. Einige Kilometer südlich befindet sich der Romkerhaller Wasserfall, der ebenfalls ein Besuch wert ist.