Quedlinburg - Stadtspaziergang
Informationen
Ort: Quedlinburg - Parkplatz Altstadt Mitte Entfernung: 13 km Zeit: 20 Minuten Navi-Eingabe: Bahnhofstraße 13, 06484 Quedlinburg
Quedlinburg
Die Region um Quedlinburg war seit der Altsteinzeit durchgehend besiedelt, was durch Funde von Begräbnisstätten belegt ist. Im 10. Jahrhundert wurde Quedlinburg Königspfalz. Die erste
Erwähnung findet sich in einer Urkunde des König Heinrichs I von 922. Heinrich I. wurde in Quedlinburg bestattet. Die Könige feierten hier meist das Osterfest, so dass bis ins 12. Jahrhundert
hinein Quedlinburg als Osterpfalz bezeichnet wurde.
1326 schlossen Quedlinburg, Halberstadt und Aschersleben einen Dreistädtebund. Wirtschaftlich dominierte die Textilindustrie, sowie das Kaufmannswesen. Es folgten die Beitritte zum Niedersächsischen
Städtebund 1384 und zur Hanse 1426. Der Versuch, Hedwig von Sachsen gewaltsam aus der Stadt zu vertreiben, schlug fehl, worauf die sich unterlegenden Bürger entschieden aus sämtlichen Städtebündnissen
auszutreten. Nach dem 30jährigen Krieg wurde Quedlinburg preußisch und war 1815 bis 1939 Garnisonsstadt.
Im 18. und 19. Jahrhundert trug die Pflanzenzucht und Saatgutvermehrung zum wirtschaftlichen Aufschwung erheblich bei. Eine Zuckerfabrik entstand und bis ins 20. Jahrhundert gewann Quedlinburg
an Bedeutung bei der Gemüsezucht. 1907 waren etwa 800 Leute in Saatzuchtbetrieben tätig. Heute ist Quedlinburg auf der Liste der Welterbestätten und trägt dies auch in der Ortsbezeichnung -
Welterbestadt Quedlinburg.

Wir nutzen den Parkplatz "Altstadt Mitte". Von dort aus starten wir uneren Spaziergang durch Quedlinburg. 2.159 Fachwerkhäuser sind noch erhalten. Die meisten stammen aus dem 18. Jahrhundert.
1676 und 1797 verwüsteten Brände den größten Teil der Stadt. Während der DDR-Zeit gab es Pläne die Altstadt abzureißen und durch ein modernes, sozialistisches Stadtbild zu ersetzen. Es gab Versuche
Gebäude in Plattenbauweise dem Fachwerk anzupassen. Ähnliches gibt es auch im Nikolaiviertel in Berlin.
Unsere Tour führt uns am Bahnhof vorbei entlang der Stadtmauer zur Kirche St. Nikolai. Es geht weiter zum Mathildenbrunnen, der seinen Namen nach der Gattin des Königs Heinrich I. hat. Wir laufen weiter
die Bockstraße entlang und enden am Markt, bzw. an der Marktkirche St. Benediktii. Wir durchqueren die Fußgängerzone rund um den Marktplatz und statten dem Quedlinburger Roland einen kurzen Besuch ab.
Dieser wurde 1435 als Zeichen der Marktfreiheit und stätdtischer Unabhängigkeit aufgestellt. 1569 wurde er im Ratskellerhof erneut aufgestellt. Später landeten Bruchstücke der Statue vor dem Rathaus, wo
sie 2013 restauriert und komplettiert wurde.
Unser Weg führt uns am Kunstglasmuseum und am Fachwerkmuseum vorbei zum Eisenbahn- und Spielzeugmuseum. Durch die "Lange Gasse" gelangen wir zum Finkenherd,
wo wir auf den "Quedlinburger Senf"-Laden treffen, der in der MDR-Fernsehserie "Sagenhaft" vorgestellt wird. Der Finkenherd soll der Platz gewesen sein, wo Heinrich I. die Königskrone angeboten bekommen
haben soll. Wir laufen weiter zum Schloßmuseum mit Schloßgarten und der Stiftskirche St. Servatii. Hier lagern seit 1993 10 der 12 Teile des Domschatzes, die nach 1945 zwischenzeitlich in die USA
verbracht wurden.
Die Runde wird mit der Durchquerung des Wordgarten beendet, an dessen Ende sich ein Spielplatz befindet, an dem sich die Kinder einmal austoben können.
Der Spaziergang
Besonderheiten: Stadtmauer, St. Nikolaikirche, Mathildenbrunnen, Marktkirche St. Benediktii, Rathaus mit Markt, Quedlinburger Roland, Eisenbahn- und Spielzeugmuseum, Stiftskirche St. Servatii, Schloßmuseum mit Garten, Wordgarten